Foto_Juewlen

„Was soll ich nur machen? “
Der Zauberer Fanfusko raufte sich die Haare. Er stand in seinem grauen Mantel am See, der nur ein paar Schritte von seinem windschiefen Haus entfernt lag und schüttelte missmutig den Kopf: „Niemand bewundert mich.“ Dieser Fanfusko war nämlich ein ziemlich hässlicher, griesgrämiger Kerl, aufgeblasen und ohne Herz. Alles Schöne verursachte ihm Magenschmerzen. Lachen fand er entsetzlich und schlechte Laune hatte er eigentlich immer. Fanfusko ärgerte jeden, der ihm über den Weg lief. Freundlich sein, war ihm völlig unbekannt. „So geht es nicht weiter! “ Voller Wut schleuderte Fanfusko einen Felsbrocken ins Wasser. Sonnenstrahlen begannen auf den Wellen zu tanzen, glitzerten wie flüssiges Gold, wie strahlende Juwelen! Nachdenklich kratzte sich der Zauberer das unrasierte Kinn: „Wenn ich so funkeln könnte, hm……., dann würden sich alle nach mir umdrehen, hm … dann wäre ich wirklich einzigartig!“ „Ja, ich selbst muss funkeln wie der See in der Sonne, wie die Sterne in der Nacht. Dann werden mich alle, alle, alle bewundern“! „Ich muss die Zauberformel für die wertvollsten und strahlendsten Juwelen der ganzen Welt finden!“. Fanfusko lief in sein windschiefes Haus und schloss sich in seinem dunklen, modrigen Keller ein. Er überlegte, er testete („funkeln wie Diamanten will ich“), er probierte, er grübelte („einzigartig sein“) er laborierte, experimentierte, prüfte … bis er die Rezeptur für geheimnisvolle Juwelen gefunden hatte ... Aber dazu brauchte er das Kostbarste, das es auf der Welt gibt: Kinder … Kinder … K-i-n-d-e-r …
 

(c)  2006 Schloss Verlag, Berlin , alle Rechte vorbehalten
Web-Design:
Dipl.-Kfm. V. Gerland